Frederic Morton, den wir immer als unseren ‚ältesten Jungautor‘ bezeichnet haben, ist in seinem Wiener Hotelzimmer verstorben – vergangene Woche hielt er in Wien im „Haus der Barmherzigkeit“ eine Rede über das ‚Exil des Alters‘, die Die Presse dankenswerterweise abgedruckt hat, s.u. Für den 21.04. war eine Lesung aus seinen Romanen, erschienen bei Hanser/Deuticke, geplant, die nun spontan zur Gedenkveranstaltung wird.
Im Thomas Sessler Verlag erschien 2014 Frederic Mortons Stück MARQUIS FLIGHT, in dem Woody Herze, erfolgreicher CEO einer international agierenden Firma und unverkennbar Mortons Alter Ego, in die Fänge einer hyperrealen Nobelfluggesellschaft gerät, die ihn gegen seinen Willen in eine rätselhaft technisierte Zukunft befördert.
2008 erschien Mortons KZ-Drama DER KOMMANDANT.
Maria Teuchmann erinnert sich: „Im Herbst letzten Jahres hab ich gemeinsam mit der Verlagsleiterin des Deuticke Verlags Dr. Martina Schmidt Frederic Mortons Geburtstag nachgefeiert. Zum eigentlichen Fest waren wir beide nicht da, und so mussten wir Frederic das Versprechen geben, beim Hundertsten auf jeden Fall dabei zu sein. Bei einem Mann, der jeden Tag zwei Mal zu Fuß die 17 Stockwerke bis zu seinem New Yorker Apartment ging und in seinem Wiener Hotel die 12 Stockwerke federnden Schrittes meisterte, waren wir zuversichtlich, dass wir dieses Fest auch wirklich gemeinsam feiern würden.
Frederic, Sie sind zwar sehr alt geworden, aber Sie haben uns trotzdem zu früh verlassen.“
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21.4.2015