BECHER, Ulrich

BRASILIANISCHER SAMBA

Ein kleines, billiges Hotel am Rande des brasilianischen Urwaldes ist der letzte Fluchtpunkt europäischer Emigranten: Hier treffen der k. und .k Offizier mit dem bitteren, morschen Charme einer vergangenen Welt, ein Kellner, der nur ein kleiner Nebbich vom Berliner Moritzplatz ist und ein kleines "Wiener Mädel", das achselzuckend sein Schicksal erträgt und doch voll lebensverliebter Attitüde ist, aufeinander. Sie alle erwarten sehnsüchtig das Ende des zweiten Weltkrieges, wünschen sich nichts mehr, als die baldige Rückkehr in ihre Heimat. Zu ihren ganz persönlichen Ängsten, Depressionen, Sehnsüchten und zum Heimweh kommt noch die Belastung durch einen sekkanten und tyrannischen Polizeikommandanten, einen verschlagenen, eitlen Zeitgenossen, der in seiner Ahnungslosigkeit heimlich Hitleranhänger ist. Rings um die Emigranten tobt der Karneval der Einheimischen, der wilde Rhythmus des Samba begleitet den Hexentanz der Weltgeschichte.

3 D    9 H

Sprechtheater -

Uraufführung: 5.3.1951, Theater in der Josefstadt, Wien

Dekorationen: 1