BERGER, Herbert

VOLKSPALAST ODER EIN CONDUCATOR IM LABYRINTH

Der Diktator Nicolae und seine Frau und Mitregentin Elena besichtigen das unterirdische Gangsystem des Volkspalastes. Die Keller im zweitgrößten Bauwerk der Welt wurden durch ihre ständigen Änderungswünsche in ein Labyrinth verwandelt. Die Begleitung des Diktators hat sich verlaufen, er findet sich plötzlich allein, tobt gegen die Leere und Einsamkeit und gegen Daedalu, den Architekten. Auch dieser hat sich offenbar verirrt und ist verschwunden. Rettung erhofft sich der Diktator von Ariane, einer Stadtstreicherin, die sich in der unübersichtlichen Baustelle niedergelassen hat. Sie kennt sich in dem Labyrinth aus, doch ihr schweres Schicksal hat ihren Verstand getrübt. Genau an der Stelle, an der sie ihr Matratzenlager aufgeschlagen hat, stand einmal ihr Wohnhaus, eines von 8000, die dem Volkspalast weichen mussten. Und nun hält sie sich für tot und erzählt in immer neuen Varianten, wie sie Haus und Gärtchen, Familie und Leben verloren hätte. Weder schlimme Drohungen noch lockende Versprechungen Nicolaes können sie dazu bewegen, ihm den Weg zu zeigen. Fedora, eine seiner Sekretärinnen, die wie viele andere ausgesandt wurde, ihn zu suchen, stößt zu ihnen. Sie bringt die Nachricht, dass ein Aufstand ausgebrochen ist. Elena und Deadalu finden sich ein, sind aber ebenfalls auf Arianes Hilfe angewiesen. Während sie auf deren guten Willen warten, beraten sie, wie dem Aufstand zu begegnen wäre. Der Ausweg, der sich ihnen eröffnet, führt ins Ungewisse.

3 D    2 H

Sprechtheater - Schauspiel

Dekorationen: 1

Werkangaben: Tragikomödie in 2 Akten