STÜCKE - DETAILS

INSOLENTE, INSOLVENTE von Astrid Grub nach Paul Gordon

2 D / 12 H

Manfred Haberzettel, Generaldirektor des Autohauses Haberzettel – „das moderne Automobil seit 1956“, ist pleite. Vierzehn Tage hat er bei seiner Bank noch Galgenfrist, um Außenstände von sage und schreibe 500.000 Euro einzutreiben. Doch wie, wo doch 80% der Schuldner insolventer sind als er selbst und 20% hartnäckige Geizkragen sind. Und gerade jetzt will sein Sohn Arnold wieder einmal einen neuen Porsche, hat er doch den letzten erst zu Schrott gefahren. Pech gehabt.

Der abrupt abgedrehte väterliche Geldhahn bewirkt einen auffallenden Gesinnungswandel beim Filius, für den Arbeit bis dato ein Fremdwort war. Über eine Empfehlung des Herrn Papa wird Arnold bei seinem Onkel, dem prominenten Rechtsanwalt Dr. Gustav Neufeldt als Konzipient eingestellt. Die traurige Aussicht, statt mit einem Porsche mit der U-Bahn in die noble Kanzlei zu fahren, weckt Arnolds Lebensgeister. Voller Energie klopft er an der Tür des Langzeitschuldners Direktor Lederer, dessen Charakter von einem ausgeprägten Hang zum Hamstern geprägt ist. Arnold treibt Lederer geschickt in die Enge und verlässt das Büro mit einem Scheck von 100.000 Euro. Tja, wenn man frech behauptet, dass Lederers Gattin, deren luxuriöses Cabriolet aus dem Autohaus Haberzettel das Objekt des bisher ignorierten, und nun eiligst ausgestellten Schecks darstellte, die Geliebte seines Arbeitsgebers Dr. Neufeldt ist.

Arnold findet Gefallen als Inkassant, er setzt die Tour zur Sanierung des väterlichen Unternehmens fort. Nebenbei lernt er bei seinem mit allen Wassern gewaschenen Chef Dr. Neufeldt sämtliche Schliche, die für das aussichtslose Unterfangen, die restlichen 400.000 Euro für den verzagten Vater einzutreiben, nötig sind. Weiter geht`s.

Für die nächsten 100.000 muss er zwei kräftige Ohrfeigen aus der Hand des berühmten Boxers Rex Swoboda einstecken, der Arnold irrtümlicherweise für Dr. Neufeldt und somit den Geliebten seiner Frau hält. Und wenn Arnold die Watschen für die amourösen Aktivitäten seines Onkels kassiert, so kann er ja wohl auch einen fetten Scheck aus der Hand des schlagkräftigen Sportlers entgegennehmen, dessen Intelligenzquotient nicht der höchste ist. Somit fehlen noch 300.000.

Ein Überfall, in den Arnold beim Besuch des Bankiers Vottitz involviert wird, ist ein herber Rückschlag, denn der böse Räuber verschwindet mit Arnolds so mühevoll eingetriebenen Schecks. Doch jedes Übel hat sein Gutes. Denn in Vottitz` Privatbank, bei der Räuber ihr gestohlenes Geld üblicherweise gut verzinst anlegen können, trifft er seine Jugendliebe, die Fondsmanagerin Karin Valenta. Karin gibt ihm einen heißen Tipp, durch den Kauf von „Antibaby- Pille für Männer“ - Aktien zu viel Geld zu kommen. Der Coup gelingt, Haberzettels Autohaus ist gerettet und heißt nach der Hochzeit mit Karin Valenta Cars. Und Arnold heißt jetzt auch Valenta, denn Karin ist eine starke Frau. Und die braucht Arnold, schon damit er den neuen Porsche nicht zu Schrott fährt.