Der Mythos „Kaspar Hauser“ ist bekannt: 1828 wird ein verwirrter, junger Mann in Nürnberg aufgegriffen. Er war jahrelang in einem Keller festgehalten und kann kaum sprechen. Kaspar wird zur gesellschaftlichen Attraktion, an der sich die Geister scheiden. 2011: Die in Linz uraufgeführte Oper Kaspar H. von Balduin Sulzer mit dem Libretto von Elisabeth Rathenböck stellt Kaspar zwischen eine Straßengang und einen reichen Industriellen, der ihn adoptieren will. Jeder handelt nach seinen eigenen Interessen, jeder gibt vor, das Beste zu wollen. Alle wollen Kaspar, den Außenseiter für sich und machen ihn schließlich zum Täter. Kaspar kommt aus der Sprachlosigkeit und kehrt wieder in die Sprachlosigkeit zurück.