Sie war die „Patientin Null“! Ein prächtiges Kleid für einen Empfang bei der Landesfürstin Margarete Maultasch sollte Weirat von Villanders endgültig in den finanziellen Ruin treiben. Im von Pest und Naturplagen gebeutelten Tirol des vierzehnten Jahrhunderts hatte man kein Verständnis für den Pomp der verschuldeten Witwe. Das skandalumwobene Gewand wurde samt Weirats Burg verpfändet. In einem Berg von Kleidern rechtfertigt sich Weirat, aus der Zeit gefallen, vor der Nachwelt. Angelehnt an die Boccaccio-Figur Lauretta aus dem Decamerone thematisiert Martin Plattners Monolog Verschwendung, Maßlosigkeit und Verarmung. In Zeiten exzessiven Online-Shoppings tun sich bemerkenswerte Parallelen zum rauschhaften Kaufverhalten in der Geschichte auf. Die Uraufführung fand im August 2020 in den Vereinigten Bühnen Bozen statt.
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