KÖHLMEIER, Michael

ANTIGONE

nach Sophokles

Nach dem Tod des Ödipus können sich Eteokles und Polyneikes nicht einigen, wer über Theben herrschen soll. Kreon, der Bruder ihrer Mutter, schlägt vor, die beiden sollen sich die Macht teilen. Im ersten Jahr soll Eteokles herrschen, im zweiten Polyneikes. Als das erste Jahr vorüber ist, weigert sich Eteokles, die Macht abzugeben. Da stellt Polyneikes ein Heer zusammen und greift die Stadt an. Auf dem Schlachtfeld fallen beide Brüder.
Widerwillig übernimmt Kreon, kein geübter Führer, die Macht in Theben. Er entscheidet, dass Eteokles in Ehren begraben wird, Polyneikes’ Leiche sollen die Hunde fressen. Antigone, die Schwester von Eteokles und Polyneikes, widersetzt sich, ihrem Gewissen folgend, dem Gesetz Kreons, und begräbt Polyneikes. Kreon sieht sich gezwungen, will er nicht der Vetternwirtschaft bezichtigt werden, das Gesetz zu verteidigen, auch wenn es Antigones Todesurteil bedeutet.

Michael Köhlmeier spitzt den ideologischen Konflikt zwischen Antigone und Kreon in seiner Sophokles-Bearbeitung zu. Er untersucht die Willkür politischer Entscheidungen, die Folgen einer Politik der starken Hand in Zeiten der Krise und die Verantwortung des Einzelnen, sich zu unterwerfen – oder gegen das Gesetz zu stellen.

2 D    4 H

Sprechtheater - Schauspiel, Tragödie

Uraufführung: UA: 16. September 2023, Schauspielhaus Salzburg / Frei zur Deutschen und Schweizer Erstaufführung