ZEEMANN, Dorothea

AUF EINEM BEIN

Frau Goldmensch, eine Bäuerin, erschlägt ihren Ehemann in der Stube, als sie ihn beim Liebesspiel mit ihrer gemeinsamen Ziehtochter Elsi erwischt. Elsi bricht zusammen und wird in eine psychiatrische Klinik eingeliefert, die Mutter ins Untersuchungsgefängnis. Die Armenanwältin Olivia will sich für ein mildes Strafmaß einsetzen – Totschlag im Affekt – doch Frau Goldmensch lässt keine mildernden Umstände für ihre Tat gelten.

„Ich weiß schon, was ich sage. Was wahr ist, sage ich: Dass ich froh bin, dass er hin ist. Haben’s denn keinen Mann, der feig und geil ist, Ihnen die Arbeit und die Kinder überlässt und mit anderen ins Bett geht? I will meine Straf!“

„Die Schriftstellerin Dorothea Zeemann lebte von 1909 bis 1993. Sie hätte die Erfinderin einer Kunstrichtung sein können: des Indiskretismus.“ (Franz Schuh) 1982 sorgte Dorothea Zeemann mit ihrem schonungslosen autobiographischen Bericht „Jungfrau und Reptil“ über ihre Liebesbeziehung mit dem Schriftsteller Heimito von Doderer für einen Skandal. So offen hatte bis dato noch niemand über Sex aus weiblicher Sicht geschrieben. „Auf einem Bein“, nun erstmals aus dem Nachlass veröffentlicht, ist eine Entdeckung.

7 D    5 H

Sprechtheater - Schauspiel

Originaltitel: Die Brunhilden

Uraufführung: Frei zur UA

Besetzungshinweis: + 2 Statist*innen. Mehrfachbesetzungen möglich (z. B. 4 D 4 H)