RETTBERG, Rolf / TSCHECHOW, Anton P.

DER BÄR

Eine trauernde Gutsbesitzerin und Witwe gibt sich der Erinnerung an ihren verstorbenen Mann hin, wenn sie auch weiß, dass er sie zu Lebzeiten kräftig betrog. Da erscheint ein Gläubiger des Verstorbenen, der sich nicht mit „übermorgen“, wenn ihr Verwalter wieder zurück ist, abwimmeln lässt, sondern der morgen sein Geld zur Begleichung schuldiger Zinsen braucht. Indem die Witwe sich mit trivialen Gelddingen befasst, wird die Tonart zwischen beiden von Minute zu Minute gröber, bis der Gläubiger schließlich die Witwe verzweifelt zum Pistolenduell herausfordert. Sie geht darauf ein und der Diener läuft entsetzt weg, um Hilfe zu holen.

Der rasende Gläubiger unterweist die rasende Schuldnerin im Pistolenschießen. Bevor es aber zum Duell kommt, stellt sich heraus, dass der Tobende sich inzwischen in die hübsche Witwe verliebt hat, denn obwohl er zwölf Frauen sitzen gelassen und von neun hintergangen worden ist: so eine hat er noch nicht kennen gelernt. Es gelingt ihm, die aus ihrer Versunkenheit Erwachte zu überzeugen; in den langen Kuss des Friedensschlusses platzen mit Sense, Beil und Dreschflegel Diener und Knechte herein.

1 D    2 H

Sprechtheater - Schauspiel

Deutsche Erstaufführung

Übersetzung: Rettberg, Rolf

Bearbeitung: Rettberg, Rolf

Werkangaben: GROTESKE IN EINEM AUFZUG