BEAUMARCHAIS , Pierre-Augustin Caron de / TURRINI, Peter
DER TOLLSTE TAG
TOLLSTE TAG von Peter Turrini
Der spanische Graf Almaviva hat ein Auge auf seine Zofe Susanne geworfen, die kurz vor der Hochzeit mit dem Kammerdiener Figaro steht. Figaro durchkreuzt die Pläne des lüsternen Grafen, Susanne noch vor der Hochzeit geschwind zu vernaschen. Mit einer guten Portion Frechheit macht der gewitzte Domestik die plumpen Verführungsversuche des Grafen zunichte. Unterstützt wird er dabei von seiner Braut Susanne und der unglücklichen Frau des Grafen selbst, der Gräfin Almaviva.
Peter Turrini übernimmt vom Original das Handlungsgerüst und die Figurenkonstellation. Die vorgegebenen Situationen stattet er mit schlagfertigen Wortspielen, Dialogpointen, derben Witzen und Gags aus. Im letzten Akt aber verliert die Komödie dann plötzlich die ihr eigene Siegeszuversicht: Bei der Gerichtsverhandlung erweist sich, daß Argumente, Argumentationskraft und Wortgewandtheit nichts ausrichten können gegen brutalen Machtmißbrauch. Der Autor selbst über sein Stück: "Die Verhältnisse sind stärker als die Sprache, die Gewalt ist stärker als der Witz. Ob sich unter diesen Bedingungen die Komödie aufrechterhalten läßt? Warum nicht? Ich hoffe nur, die Leute merken, worüber sie eigentlich lachen ..."
3 D 8 H
Sprechtheater - Komödie
Uraufführung: 26.02.1972, Landestheater Darmstadt
Werkangaben: frei nach „La folle Journee ou Le Mariage de Figaro“ von Beaumarchais