DIE LAUNEN DER BELISA
Inhaltsangabe
Erster Akt
Lisarda, eine reiche, junge Witwe, versucht erfolglos, ihre überspannte Tochter Belisa zu verheiraten. Das verwöhnte, kapriziöse Töchterchen gefällt sich in ihren Launen und hat für die Männer nur Spott und Verachtung übrig. Auch an ihrem Sohn, Don Juan, hat Lisarda wenig Freude, denn er macht seinem Namen alle Ehre und wirft das Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Eliso, ein Freund Don Juans, schuldet Lisarda Geld. Sie lässt ihn auf Anraten ihres Bruders Tiberio pfänden.
Felisardo, ein junger Edelmann, sucht im Hause Elisos Zuflucht, nachdem er im Duell einen Caballero aus Navarra niedergestochen hat. Felisardo will sich gemeinsam mit seiner Geliebten, Celia, bei Eliso verstecken. Als der Gerichtsdiener anklopft, fürchten die beiden, verhaftet zu werden, und verkleiden sich als Sklaven. Der Gerichtsdiener pfändet die beiden Sklaven und bringt sie ins Haus Lisardas.
Die Zofe Flora ist von dem hübschen Sklaven Pedro/Felisardo angetan. Don Juan verliebt sich in Zara/Celia. Celia ist auf Flora eifersüchtig, Felisardo auf Don Juan.
Zweiter Akt:
Belisa will sich umbringen, weil sie sich in Pedro/Felisardo verliebt hat. Flora gibt ihr den Rat, ihm das Sklavenzeichen in die Wagen brennen zu lassen, um so Belisa von ihrer Verliebtheit zu heilen. Doch auch die Mutter ist in den Sklaven verliebt und möchte ihn kaufen. Eliso will Belisa heiraten, und Lisarda ‚verkauft‘ ihre Tochter, um den Sklaven zu bekommen. Sie wirbt recht offensichtlich um Pedro/Felisardo und sie ist wütend, als Belisa von ihr fordert, den Sklaven zu brandmarken. Tiberio schlägt Lisarda vor, die Sklavenzeichen vorzutäuschen, und so werden den beiden Sklaven die Zeichen aufgemalt. Don Juan ist eifersüchtig auf Pedro/Felisardo, und fordert seine Mutter auf, ihn zu verkaufen. Als Don Juan seine Angebetete mit dem Sklavenzeichen sieht, das er für echt hält, glaubt er, dass seine Mutter den Befehl gegeben hat, und beschließt, aus Rache die Sklavin zu heiraten.
Auch Belisas Liebe zu Pedro/Felisardo wird durch die Verunstaltung nicht abgekühlt. Sie täuscht eine Ohnmacht vor, um in seinen Armen liegen zu können. So wird sie Ohrenzeugin einer Eifersuchts- und Liebesszene zwischen Felisardo und Celia.
Don Juan erklärt seiner Mutter, dass er die Sklavin heiraten wird. Daraufhin beschließt Lisarda, unter dem Vorwand, sich an ihren ungehorsamen Kindern rächen zu wollen, den Sklaven zu heiraten.
Belisa erzählt ihrer Mutter, dass die beiden Sklaven fliehen wollen, und fordert, Pedro/Felisardo den eisernen Sklavenhalsring anzulegen. Lisarda stimmt zu. Die Diener legen Felisardo den Halsring an, er wehrt sich verzweifelt.
Dritter Akt:
Eliso beschwert sich bei Lisarda über die schlechte Behandlung des Sklaven und macht geheimnisvolle Andeutungen über seine wahre Herkunft. Carrillo erzählt Eliso, dass Felisardo in Belisa verleibt sei, Eliso schürt aus Eifersucht die Liebe Don Juans zu Celia und bestärkt ihn in seinen Heiratsabsichten.
Belisa behauptet, Herzschmerzen zu haben, die nur der Sklave durch das Auflegen seiner Hände heilen könne. Felisardo/Pedro wird gerufen, um sie zu behandeln und Celia/Zara versteckt sich, um sie zu beobachten. Belisa steckt heimlich dem Sklaven einen Diamantring an den Finger und täuscht eine Ohnmacht vor. Celia kommt aus ihrem Versteck und Felisardo schenkt Celia den Diamantring, um ihr seine Liebe zu beweisen. Aus wütender Enttäuschung behauptet Belisa, die Sklavin habe ihr den Ring gestohlen. Zur Strafe soll Zara/Celia ausgepeitscht werden, Don Juan kommt ihr zur Hilfe.
Lisarda beschließt wieder, den Sklaven zu heiraten. Tiberio rät ihr, eine Scheinhochzeit zu arrangieren, um ihren Kindern einen Schrecken einzujagen. Tiberio hat gehört, dass ein bei Hofe lebender Edelmann, der Felisardo heißt, dem Sklaven Pedro zum Verwechseln ähnlich sehe. Man solle doch Pedro als diesen Felisardo ausgeben. Lisarda vermutet, dass Pedro dieser Felisardo ist. Sie geht auf den Vorschlag Tiberios ein, in der stillen Hoffnung, dann tatsächlich mit Felisardo verheiratet zu sein.
Belisa beauftragt Flora, alle Kerzen auszulöschen, um dem Sklaven im Dunkeln ihre Liebe zu gestehen. Obwohl auch Tiberio, Lisarda und Celia im Zimmer sind, führt Belisa ihr Vorhaben aus. Es kommt zu einer Verwechslungsszene im Finstern: Felisardo will Tiberio umarmen, den er für Celia hält, Belisa und Lisarda flüstern sich Liebeserklärungen zu, weil jede die andere für Felisardo hält. Don Juan und sein Diener bringen Licht. Don Juan beschließt, Eliso zu holen, um die wahre Identität der Frau aufzudecken, die er heiraten will.
Tiberio und Lisarda inszenieren die Scheinhochzeit, verwandeln den Sklaven Pedro in den Edelmann Felisardo, der als Verlobter Lisardas auftritt. Als Belisa in dem Bräutigam den Sklaven erkennt, tobt sie, als auch noch Zara als Brautzeugin auftritt, will Belisa Felisardo umbringen. Rechtzeitig kehrt Don Juan mit Eliso zurück. Eliso hat den Vater Celias mitgebracht und den Gerichtsdiener, um Felisardo verhaften zu lassen. Denn Eliso glaubt, Felisardo will Belisa heiraten. Belisa beansprucht Felisardo ebenso als Ehemann wie ihre Mutter. Als Celia den Irrtum aufklärt, wird sie von ihrem Vater erkannt. Die Liebenden sind wieder vereint und Belisa nimmt als Notlösung den Heiratsantrag Elisos an.
4 D 10 H
Sprechtheater -
Übersetzung: Irene Schmrempf
Originaltitel: Las bizarrías de Belisa
Dekorationen: 2 Dek