RODA RODA, Alexander

GERECHTIGKEIT, GERECHTIGKEIT

Turbulente Kleingaunerposse mit immer neuen Motiven, Querhandlungen, Verwicklungen und Wendungen.

Das verzerrte Bild von Gerechtigkeit bei Leuten, die wenig besitzen, und denen vieles misslingt.

Auf den Tipp seiner cleveren Tochter Suzanne stiehlt der oft erfolglose, kleine Betrüger Royat im Salzamt von Perpignan einen Koffer mit 10.000 Franc und fährt damit zu seinem russischen Häfenkollegen und Obstexport-Partner Gagarin nach Paris, wo er auch den zentralen Handelsbehörden Dampf machen will, die durch endlose Bürokratie den waggonweisen Verderb von Frischobst verschulden. Sein Startkapital – es war Mutters gesamtes Ersparnis – ging so schon verloren.

Da Royat in Paris durch Schwips sein Hotel, wo der Geldkoffer steht, nicht mehr findet und sich nur an eine Telefonnummer erinnert, die eine Frau mit Hermelinjacke beim Verlassen des Hotels ihrem Begleiter genannt hat, bearbeiten er und Gagarin diese Nummer mit Anrufen, um so von der Kundin das Hotel zu erfahren; leider ohne Erfolg, bis Suzanne, plötzlich ebenfalls auf Kofferjagd in Paris, sich bei der Nummer forsch mit „Hauptzollamt“ meldet und zwecks Zustellung einer Obstsendung mit teilweise verwischter Schrift gleich Name und Adresse der Wohnung verlangt, was sie auch prompt erhält und Vater mitteilt: „Beamter müsste man sein.“

Aber auch als sturer „Telefonbeamter“, der nun die Familie Lebossu heimsucht und zwecks Hotel-Nennung unter absurden „amtlichen“ Vorwänden immer sadistischer terrorisiert, erfährt Royat nichts, da die Hermelinfrau im Hotel nämlich nicht die Gnädige, der der Pelz zwar gehört. Sondern ihre Perle Babouche war, die sich ihn zum Ausgehen mit einem Soldaten bloß geliehen hatte, während Madame im Theater war, und um nicht zu fliegen, nun schweigt. Dafür stiftet Royats Geschrei, Frau Lebossu, „diese Flitschen“, sei im Hotel gewesen und leugne dies jetzt zu seinem Schaden, soviel Verwirrung und Misstrauen im ganzen Clan bis hinauf in Ministerebene, dass daran Beziehungen und geplante Ehrungen, ja ganze Karrieren und Verlobungen scheitern.

8 D    16 H

Sprechtheater - Schauspiel

Besetzungshinweis: Lt. Rollenplan des Autors auch mit 3 Damen, 6 Herren und 2 Kindern besetzbar

Dekorationen: 5

Werkangaben: Komödie in 4 Akten