FRANZOBEL, -

MOZARTS VISION

Ein ironischer Kunstgriff erlaubt diesem Mozart, die Zeit zurückzudrehen und einige Szenen aus seinem Leben noch einmal zu erleben, sozusagen als Vision. Er trifft die Figuren seiner unmittelbaren Umgebung, den Vater, die Schwester, den Hund Pimperl, den Adlatus Süßmayr, Konstanze und deren Mutter, Hofdemel, den Erzbischof Colloredo. Sie alle verändern sich überraschen. Aus dem Adlatus wird der Tod, aus dem Hund die Geliebte, aus der Schwester der Bruder.

Das Stück ist eine absurde Wortcharade zu Mozarts Leben. Die Sprache folgt ihren eigenen Neigungen: Turbulenz, Nonsense, Respektlosigkeiten, bittersüße Klischees sind willkommen. Sie öffnet das bekannte Tableau spielerisch zur Gegenwart. Ihr Thema ist der Mechanismus des Familiären, das Österreichische, das Fleischliche, das die Ideen erzeugt, die Absurdität der Verstrickung, aus der das Werk entsteht. Es gibt keinen Anspruch, den historischen

Mozart zu treffen, nur den Mozart in unseren Köpfen, den aus Marzipan, den von den Postkarten, den aus den Filmen.

Auftragsstück des Volkstheaters, Wien

 

 

4 D    4 H

Sprechtheater -

Uraufführung: 12.11.2003, Volkstheater, Wien

Dekorationen: 1