KÖHLMEIER, Michael

PHÄDRA

Michael Köhlmeiers Phädra interpretiert das klassische griechische Drama als intensives „Gerichtsdrama“, das sich um Schuld, Begehren und moralische Abgründe dreht. Die Geschichte um die Titelheldin Phädra, die sich in ihren Stiefsohn Hippolytos verliebt und damit eine fatale Kettenreaktion auslöst, wird bei Köhlmeier in den Gerichtssaal verlegt und gewinnt so eine neue Perspektive. Das Drama entfaltet sich als Untersuchung menschlicher Abgründe, moralischer Konflikte und gesellschaftlicher Urteile, wobei das Spannungsverhältnis zwischen Recht und individueller Schuld im Vordergrund steht.

Köhlmeier gelingt es, die archaische Tragik der antiken Erzählung in ein modernes Licht zu rücken, das die zeitlose Relevanz von Themen wie Verlangen, Scham und moralischer Verantwortung betont. Die Fragen nach Schuld und Gerechtigkeit, die sowohl die Figuren als auch das Publikum zum Nachdenken anregen, machen Phädra zu einer packenden Reflexion über menschliche Fehlbarkeit und die Konsequenzen von Tabubrüchen.

4 D    2 H

Sprechtheater - Schauspiel

Urauffürung