MERZ, Carl / QUALTINGER, Helmut

ALLES GERETTET – DER RINGTHEATERBRAND-PROZESS

Ein Fernsehspiel unter Benutzung der Original-Protokolle

Bei uns wird alles so schwer g’nommen, so ernst … Was hat das für an Sinn, dass man jetzt, nachher, so viele Leut’ unglücklich macht, wo eh scho soviel passiert is?

Am 8. Dezember 1881 ereignete sich einer der größten Unglücksfälle der österreichischen Geschichte: der Brand des Wiener Ringtheaters, bei dem fast 400 Menschen ums Leben kamen. Im April 1882 wurde den Verantwortlichen der Prozess gemacht.

„Dieses Stück ist die Anatomie einer Katastrophe. Es wurde geschrieben, um etwas aufzuzeigen. Der Protagonist ist die Katastrophe, und die handelnden Figuren zeigen eine Verhaltensweise, die nur möglich geworden ist, weil subalterne und mediokre Existenzen plötzlich mit dem Ungewöhnlichen konfrontiert wurden.“ (Aus dem Vorwort von Oscar Fritz Schuh)

Rund vierzig Prozent des Textes sind nahezu wörtlich den Prozessakten entnommen. Alle im Text vorkommenden Personen sind auch tatsächlich vor Gericht aufgetreten. Das Stück wurde 1963 im ORF als Fernsehspiel gesendet, prominent besetzt u. a. mit Attila und Paul Hörbinger, Lotte Lang und Franz Stoß.

„Alles würde sich wahrscheinlich wieder so zutragen, wenn das Unglück sich heute ereignen würde. Die Katastrophe ist ein so raffiniert angelegter Protagonist, dass sie in allen, die mit ihr in Berührung kommen, die wesentlichen und symptomatischen Eigenschaften des Durchschnittsmenschen, als da sind Faulheit, Verantwortungslosigkeit, Nichtwissen, Arroganz, besonders klar heraushebt. Darum ist aus einem sachlichen Prozessbericht ein erregendes Theaterstück geworden.“ (Aus dem Vorwort von Oscar Fritz Schuh)

3 D    26 H

Sprechtheater - Schauspiel