SANITÄTSRAT
Das Stück spielt in einem süddeutschen Sanatorium, das dem vielseitigen, skrupellosen Unternehmer Lädderhuus gehört. Er hat die Leitung dem „Sanitätsrat“ de Faast übertragen, der zwar kein Arzt, doch für die vielen reichen „Patientinnen“ die Hauptattraktion des Hauses ist. So hofft der Chef, das Geld, das de Faast ihm schuldet, doch noch zurückzubekommen.
Weiters wohnen hier noch: Feldau, berühmter Dichter, dessen Verleger Lädderhuus ist; Reepelar, greiser Erfinder und steinreicher Erbonkel de Faasts, der als Amateur-Pornograf in einer Sauerstoffkammer lebt und von seinem indianischen Masseur Winnetou betreut wird; Inez, temperamentvolle indianische Lebensgefährtin de Faasts, die auf alle seine Verehrerinnen rasend eifersüchtig ist; Frau Schabuschnigg, die für Lädderhuus Geschäfte und „Patientinnen“ anschleppt und nebenher durch Heiratsvermittlung verdient, wie z.B. soeben mit dem reichen, schwärmerischen Suschen Thaden, das schließlich den Dichter heiratet, der eigentlich lieber de Faasts Erfolge bei den Frauen nachgeahmt hätte; und andere mehr.
Um Feldaus Umsätze zu steigern, überredet ihn Lädderhuus, zusammen mit de Faast ein Stück zu schreiben, wobei letzterer die satirischen Glanzlichter beitragen sollte. De Faast nimmt zwar von Feldau einen größeren Vorschuss an und veranlasst sogar, um inspiriert zu werden, einen Umbau von Feldaus Zimmer, tut aber nichts dafür.
Die schöne „Patientin“ Ludmilla verführt de Faast und wird von ihm schwanger. Doch als sie erkennt, dass er kein Geld hat und Inez liebt, heiratet sie den reichen Erfinder-Greis, der so zu einem neuen Erben kommt.
Frau Schabuschnigg hat für Lädderhuus wieder ein lukratives, wenngleich riskantes Geschäft mit einer Prinzessin angebahnt, für das kurzfristig ein sehr hoher Geldbetrag von einer Bank beschafft werden soll.
De Faast, außerstande, seine Schulden zu zahlen, in ständiger Furcht vor Ludmilla und außerdem wegen Bigamie gesucht, plant, mit Inez zu fliehen, und ist nicht mehr bereit, für Lädderhuus weiter den „Sanitätsrat“ zu spielen. Daher übernimmt der Chef vor der eben eintreffenden Prinzessin selbst diese Rolle, stellt sich ihr als de Faast und diesen als Lädderhuus vor. Kaum hat er mit der Prinzessin den Raum verlassen, kommt der Bankbeamte und überreicht dem falschen Lädderhuus, nämlich de Faast – und sein Onkel unterstützt den Irrtum – die erwartete Riesensumme; und kaum ist de Faast mit >Inez und dem Geld verschwunden, kommen Gendarmen, um ihn wegen Bigamie zu verhaften: Natürlich trifft auch dies den Falschen, nämlich Lädderhuus, der sich ja, wie auch Onkel und Prinzessin bezeugen, selbst als „Sanitätsrat“ de Faast vorgestellt hat…
10 D 11 H
Sprechtheater - Schauspiel
Dekorationen: 1
Werkangaben: Komödie in 3 Akten (zusammen mit Gustav Meyrink)