LANDOVSKY, Pavel

STUNDENHOTELIER

Fana und Hansl teilen sich eine vormals luxuriöse Wohnung. Doch die wirtschaftliche Situation nötigt zum Verkauf von Wertgegenständen und Büchern, die Wohnräume werden aufgeteilt und vermietet. Die Wohn- und Lebenssituation der beiden ist trist und gespannt. Fana, der „Herr“ der Wohnung, und Hansl, der als Nachtwächter arbeitet, tragen Streitgespräche über „Gott und die Welt“ aus die Ressentiments dem jeweils anderen gegenüber bleiben nicht verborgen.

            Hansl: Warum haben Sie gesagt, dass die Menschen von Natur aus blöd
                       sind?              

             Fana: Das ist doch klar. Weil sie denken können.            

            Hansl: Und denken nur daran, allem Unangenehmen auszuweichen, und 
                      wenn ihnen das gelungen ist, stehen sie mit großaufgerissenen 
                      Augen da und wissen nicht, ob nicht gerade das Angenehme, das 
                      ihnen geblieben ist, im Grunde das ist, was sie zugrunde richtet.

Susi und Rischka sind ständige Mieter bei Fana – zumindestens stundenweise; er ist verheiratet. Als die Beziehung im Begriff ist eine Farce zu werden, drängt sich Fana gleichsam zwischen die beiden; er besitzt die Eigenschaft der zurückhaltenden Boshaftigkeit, die zerstörerisch wirkt, weil er es mit seinen vereinfachten Ansichten versteht, die anderen einsehen zu lassen, dass ihre Situation sinnlos oder zumindest unangenehm ist. So nimmt er Einfluss auf die schon vergiftete Atmosphäre; - Liebesbeteuerungen der beiden klingen hohl, das Leben in ewiger Täuschung verursacht Zynismus.Das Geschehen dreht sich im Kreis, Abgrenzung und Trennung (der beiden „Mieter“) sind die Folge.

1 D    3 H

Sprechtheater -

Übersetzung: Lucie Taubová

Uraufführung: 1969, Cinoherni klub Prag

Dekorationen: 1