RIESER, Marianne

TURANDOT DANKT AB

„Das Unrecht, das immer wieder auf der Welt geschieht, das war die erste Anregung, die mich zum Schreibtisch trieb. Die Frauen sind es ja, die die Männer gebären, die die Schöpfer einer Ordnung sind, mit der wir gewiss nicht immer zufrieden sein können. Wie wäre es, wenn die Frauen die Macht ergriffen? Dieser Gedanke verband sich in mir mit dem Turandot-Motiv. Ich verlegte die Handlung in ein utopisches China und beginne das Stück mit der Parodie einer Frauendiktatur, unter der die Männer die gleichen sozialen Funktionen ausüben, wie bisher die Frauen und umgekehrt.“ (Marianne Rieser im Neuen Wiener Journal, 7. April 1937)

Die feministische Satire wurde am 18. März 1937 am Schauspielhaus Zürich u.a. mit Sybille Binder und Therese Giehse uraufgeführt. Das Debüt von Marianne Rieser, der Schwester Fritz Werfels, wurde von Kritik (u.a. Klaus Mann) und Publikum positiv aufgenommen. Nur ein Besucher der Uraufführung war wenig angetan Thomas Mann schrieb in sein Tagebuch: „Langgezogener Dilettantismus in hübscher Aufführung“.

9 D    9 H

Sprechtheater - Schauspiel, Komödie

Dekorationen: 4 Dek