CSOKOR, Franz Theodor

ZEICHEN AN DER WAND

Dieses Stück greift eines der grauenvollsten und schmerzlichsten Kapitel der deutschen Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert auf.

Ein KZ-Leiter, verantwortlich für den Tod von fast einer Million Menschen, lebt unter falschen Namen in Südamerika, mit seiner Frau, die als seine Geliebte gilt, und seinem Sohn. Mazza, dem amerikanischen Nazi, wird ein Geschäft angeboten. Er soll zweitausend Lastwagen in einen Staat im Nahen Osten liefern. Bedingung ist, dass er persönlich den Transport nach Deutschland leitet. Seine Frau wittert Gefahr. Genau zweitausend Lastwagen wollte er einst eintauschen, gegen zehntausend KZ-Häftlinge. Das Geschäft kam damals nicht zustande; die KZ-Häftlinge wurden wie alle anderen verbrannt. Der jüdische Verhandlungspartner hatte das Tauschgeschäft abgelehnt.

Überraschend erscheint auch die Tochter Hanna, die in Deutschland Jus studiert und ihren Vater verstoben glaubt. Sie hält Mazza für den Geliebten ihrer Mutter. Ihr Lebensziel ist es, mit ihrem Vater innerlich fertig zu werden. Der eigene Bruder verliebt sich in Hanna; der Vater trennt die beiden. Die Wahrheit wird den Kindern enthüllt. Es stellt sich heraus, dass derselbe Mann, der jetzt das Tauschgeschäft angeboten hatte, der Häftling war, der damals im Lager abgelehnt hatte, weil er sich das recht erhalten wollte, Anklage gegen die Mörder zu erheben.
Auch jetzt will er nicht persönliche Rache nehmen, sondern vertraut auf das Gesetz. Mazza provoziert einen Zweikampf. Seine Tochter Hanna hetzt die Bluthunde auf ihn. Die Tochter kann nach Deutschland zurückkehren. Die Schuld ist gesühnt.

2 D    9 H

Sprechtheater - Schauspiel

Dekorationen: Simultandekoration