PALM, Reinhard

ZIPF

„Ich möchte nicht mehr U-Bahn fahren ohne Ziel. Oder wenigstens nur noch zwei Jahre haben bis zur Pensionierung.“ Zipf, der kleine Ort in Oberösterreich, berühmt durch sein Bier und berüchtigt durch seinen Test-Bunker für Hitlers „Wunderwaffe“ V 2, ist zugleich Rosas Zipf. Das letzte Ende. Aber auch Ort ihrer Kindheit, Ort ihrer zerbrochenen Zukunft, das unerreichte Nest ihrer Identität. Ein Monolog für eine Figur mit zwei Namen, die zwischen Religion und Prostitution, zwischen Ekstase und Nüchternheit, zwischen Überschreitung und Unterwerfung schwankt. Sie will aus der Welt und bleibt doch in ihr, so lange die Sprache sie in neue Rätsel verstrickt und die Wirkung einer Selbstvernichtungswaffe annimmt. Ihr Wissen ist gegen sie, ihr Nichtwissen auch.

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Sprechtheater - Monolog