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UA: Jérôme Junods MORSCH in Wien

© Andrea Klem

Am 11. Mai kam Jérôme Junods Fünf-Generationen-Drama MORSCH am Wiener Theater Nestroyhof Hamakom zur UA. Durch den aktuellen Rechtsruck in Europa wirkt das neueste Werk des Schweizer Autors, das in den vergangenen zwei Jahren entstand, zum UA-Termin geradezu visionär – geht es doch in MORSCH um die Frage, ob und wenn ja auf welche Weise die Geschichte einem ‚Wiederholungszwang‘ folgt, wobei u.a. die Wirkung revisionistischer Theorien thematisiert wird. Auf eine nicht näher definierte faschistische Diktatur folgt in MORSCH eine spießbürgerliche, um Vertuschung bemühte Nachkriegszeit, dann eine Phase, in der Pädagogen bei ihren Schülern mit erhobenem Zeigefinger erfolglos für eine Gedenkkultur werben… Dass dieselben Schüler ein paar Jahrzehnte später unter einer neuen faschistischen Regierung selbst zu Tätern und Opfern werden, muss als besonders bittere Ironie der Geschichte gelesen werden. Großer Applaus bei der UA in Wien und begeisterte Kritiken!