STÜCKE - DETAILS

NOCH IST POLEN NICHT VERLOREN von Jürgen Hoffmann

nach Melchior Lengyel

Posen, eine kleine Provinzstadt zwischen Berlin und Warschau im Jahr 1938. Täglich hebt sich am hiesigen Stadttheater der Vorhang über den Brettern, die angeblich die Welt bedeuten. Man flirtet, geht fremd, pflegt Eitelkeiten und Intrigen und versteht sich als Nabel der Welt. Das Ensemble probt eifrig die Satire „Gestapo“, eine Parodie auf Adolf Hitler. Aus Angst vor Provokation wird nach dem Einmarsch der deutschen Truppen „Gestapo“ abgesetzt. Das Theater wird offiziell geschlossen. Man gibt nur noch Hamlet für die Besatzungsoffiziere. Sehr zur Freude Josef Turas, Prinzipal und Star des Hauses, der nicht ahnt, dass seine Frau Maria während seines Hamlet-Monologs fremdgeht. Noch dazu mit dem jungen Fliegerleutnant Stasnik, der täglich just bei Turas genialem „Sein oder Nichtsein“ den Zuschauerraum verlässt, um die Diva hinter den Kulissen zu beglücken. Stasnik ist nicht nur in der Garderobe von Turas Ehefrau, sondern auch im polnischen Untergrund aktiv. Das Stadttheater wird zur Keimzelle einer Widerstandsgruppe, die arbeitslosen Mimen zu unfreiwilligen Partisanen. Als die SS im Theater herumspioniert, spielen die Schmierenkomödianten um ihr Leben, das Schicksal des Landes liegt in ihren Händen. Verkleidet mit Bühnen-Nazi-Kostümen und Hakenkreuzen stiften sie größte Verwirrung unter den Besatzern. Plötzlich wimmelt es von falschen und echten Bärten, Agenten, Gestapo-Chefs, als Höhepunkt des Tohuwabohus tritt sogar ein falscher „Hitler“ auf. Jetzt spielt das Theater wirklich auf der Straße, es geht um „Sein oder Nichtsein“. Unter diesem Titel wurde die fulminante Komödie von Ernst Lubitsch zum filmischen Welterfolg.
2 D / 10 H / 4 Statisten