DIE DREI MUSKETIERE ODER DIE DREI RAUFHANSLN VON DIE ENTERN GRIND
Die alte Mantel- und Degenkomödie bezieht noch immer ihren Zauber aus der Kühnheit und dem Tempo der Geschehnisse. Es ist eine oft angewandelte Geschichte von Liebe, Hass, Macht, Treue und Freundschaft und bedingungsloser Ergebenheit der anerkannten Autorität gegenüber. Hinter all dieser vordergründigen und leicht durchschaubaren Handlung erscheint vor unserem geistigen Auge ganz deutlich verdeckte flammende Sozialkritik des Europa zur Zeit Ludwigs des XIII. Tödliche Intrigen in den Kreisen der höheren Gesellschaft waren an der Tagesordnung. Die Führenden des Klerus und der weltlichen Mächte waren in einem ständig tödlichen Kampf um Macht und Vermögen verstrickt. Das Volk diente Ihnen damals, wie zu allen Zeiten, als billige Handlanger, Ausführende dieses grausamen Spiels; es musste bedingungslos Leib und Leben dafür einsetzen. In Herwig Seeböcks österreichischer Fassung hat, wie immer, die Komödiantik, das Tempo der Aktionen und der Spaß am Spiel unbedingten Vorrang. Der Bezug zur heutigen Zeit ist ebenda gegeben, wo die Darstellung der weiblichen Kühnheit und Stärke in jeder Situation dieses rasanten Spiels zum Ausdruck kommt.
7 D 11 H
Sprechtheater - Schauspiel
Urauffürung
Werkangaben: nach Alexandre Dumas