GROßE KISTE ODER DAS SPIEL VOM ZEUGEN

Schuldige, Mitläufer und Opfer treffen 1945 in Nürnberg in einem Haus in Erlenstegen aufeinander. Es sind Zeugen der Anklage und der Verteidigung, die auf ihre Vernehmung warten, NS-Sympathisanten, Gestapo-Offiziere, Regimegegner und ehemalige KZ-Häftlinge, die im Auftrag der Amerikaner im Zeugenhaus von einer ungarischen Gräfin bewirtet werden. Während im Gerichtssaal des Nürnberger Justizpalastes die Hauptangeklagten den Richtern ihr "Nicht schuldig" entgegen schmettern und das Gericht über die unvorstellbarsten Verbrechen zu urteilen hat, kommt es im Zeugenhaus zu bizarren und menschlich bewegenden Begegnungen einer explosiv gemischten Gesellschaft aus Tätern und Opfern.

Die Journalistin Christiane Kohl hat sich nach ihrem Buch "Der Jude und das Mädchen" ein zweites Mal mit einer Begebenheit beschäftigt, die in Nürnberg spielt. In jahrelanger Recherchearbeit, vielen Interviews und Gesprächen, hat sie eine bisher unbekannte Geschichte entdeckt, die ein spannendes Licht auf die Stunde Null in Deutschland wirft.

Christiane Kohls "Das Zeugenhaus", 2005 erschienen, ist die Vorlage für das Theaterstück, das der Österreicher Franzobel im Auftrag des Staatstheaters geschrieben hat.

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Sprechtheater - Schauspiel

Bearbeitung: Franzobel