DOR, Milo

MENUETT

Das Stück ist im Stil der Comedia dell’arte gehalten und bietet zugleich ein kleines Welttheater der Geschichte unseres Jahrhunderts, angesagt von Harlekin und Colombine und demonstriert am Beispiel von Truffaldino und Isabella. Beide sind in jeder Hinsicht nur Mitläufer der Geschichte, ob als Nutznießer oder Opfer. Als totgeglaubter Kriegsheld schließt er sich, um Isabellas Witwenrente weiter zu erhalten, der sozialen Revolution an, um aber dort wiederum nur der Liebhaber einer Revolutionsgenossin zu sein.
Zum Schluss kommt Isabella auf die Idee, alle Kinder ihrer Seitensprünge einzuladen, um – paarweise natürlich – den Weltfrieden zu demonstrieren. Doch dieser Traum bleibt unerfüllt: alle Töchter und Söhne öden sich mit intellektuellen Metaphern und politischen Weltverbesserungsparolen an…

7 D    8 H

Sprechtheater - Schauspiel